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Smart-City-Aktivitäten nehmen in Schweizer Städten zu

16. Mai 2023 – In der Schweiz gibt es seit 2016 vermehrt Smart-City-Aktivitäten in Städten und Gemeinden. Mehr als 50 Schweizer Städte und Gemeinden beschäftigen sich heutzutage aktiv mit dem Entwicklungs-Konzept «Smart City». Auch die Anzahl der Städte und Gemeinden, die eine übergeordnete Strategie verfolgen, steigt – dies aber auf einem tieferen Niveau. Das zeigt der Swiss Smart City Survey 2022 der ZHAW, der zusammen mit diversen Partnern, unter anderem dem Schweizerischen Städteverband, zum zweiten Mal nach 2020 durchgeführt wurde.

Laut dem zweiten Swiss Smart City Survey ist in der Schweiz die organisationale Ausgestaltung von «intelligenten» Städten innerhalb der Stadtverwaltung noch immer gering. Mehr als die Hälfte der 87 teilnehmenden Städte schätzt das Thema Smart City zwar als «wichtig» oder «sehr wichtig» ein, aber erst 19 Städte verfügen über eine ausgearbeitete Smart-City-Strategie. Diese Zahl hat im Vergleich zu 2020 zugenommen und wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen: Bei 15 Städten ist derzeit eine Strategie in Erarbeitung.

 

Unterschiedliche Ausprägungen einer Smart City

Dank Digitalisierung, Vernetzung, Partizipation und Effizienz kann eine Smart City zu mehr Lebensqualität sowie Nachhaltigkeit beitragen und den Ressourcenverbrauch reduzieren – so lautet der Tenor der befragten Städte. Um die Wichtigkeit unterschiedlicher Aspekte einer Smart City sowie die Entwicklungen über die Zeit besser darstellen zu können, wurde in der Umfrage ein Index mit neun Dimensionen entwickelt. Eine Vielzahl von Indikatoren hilft den Städten, eine Selbstbeurteilung ihrer Smart-City-Entwicklung vorzunehmen. Insgesamt wurden 302 bestehende Projekte von teilnehmenden Städten in verschiedenen Dimensionen genannt.

 

Smart Governance, Energy und Mobility sind dominante Themenfelder

Der mit 94 genannten Projekten grösste Bereich des Smart City Wheels ist bei den teilnehmenden Städten «Smart Governance»: Beispielsweise erleichtern Stadt-Apps und Chatbots den Zugang zu verwaltungsrelevanten Informationen. Weiter gibt es Angebote wie Stadtmelder, eBau für digitale Baubewilligungen oder eUmzug, um Umzugsmeldungen schalterfrei durchzuführen. Zum Thema Open Governance gibt es Initiativen, die Open- Data-Plattformen schaffen, sowie auch verschiedene Partizipationsmöglichkeiten, die eine Schnittstelle zum Bereich «Smart People» bieten. Dem Bereich «Smart Energy and Environment» wurden 50 Projekte zugeordnet. Die meisten Projekte, die erneuerbare Energien fördern, sind dem Teilbereich der Photovoltaik zugeordnet, wie etwa der Zubau auf öffentlichen Gebäuden. Weitere Projekte, die Ressourcenschonung als Ziel haben, finden sich in den Teilbereichen Smart Metering, Smart Lighting und Wärmeverbünde. Weiter zählt das Thema «Smart Mobility» mit 56 aufgeführten Projekten zu den vielbeachteten Bereichen. Viele Städte arbeiten an Konzepten für effizientere sowie dekarbonisierte Mobilitätssysteme und setzen dabei oft auf intermodalen Verkehr mit der Erweiterung der existierenden Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs sowie der Elektromobilität, dem Ausbau von Fahrradwegen und der Integration von Mikromobilitätssharing. 2

 

Vorreiter zur Orientierung notwendig

«Smart-City-Projekte werden überwiegend innerhalb der Verwaltung, von den Energieversorgern oder der Politik angestossen und orientieren sich vor allem an anderen Städten im In- und Ausland wie etwa Winterthur oder Wien sowie an Zertifikaten wie dem Energiestadt-Label», sagt Studienleiter Vicente Carabias-Hütter vom ZHAW Institut für Nachhaltige Entwicklung. Zwei Drittel der Städte bestätigen, sich bei der Definition von Entwicklungs- oder Strategiezielen an anderen Gemeinden zu orientieren.

 

Die Städte erhalten von diversen Akteuren Unterstützung: Während Wissenschaft und Wirtschaft vor allem technische und fachlich einen Mehrwert bieten, sind Bund und Kantone aus finanzieller Hinsicht von Bedeutung. Letztere haben im Vergleich zum letzten Survey an Wichtigkeit gewonnen. Beachtlich ist des Weiteren, dass die Hindernisse auf dem Weg zu Smart City abgenommen haben. Nennenswert ist dabei ein deutlicher Rückgang bei sogenannten «Insellösungen», also isolierte Projekte in einer Stadt – dies spricht für eine strategischere und koordinierte Vorgehensweise bei den Städten. Die Städte nennen ausserdem Verbände wie den Städteverband als wichtigen Partner. Der SSV bietet zum Beispiel mit der Arbeitsgruppe Digitalisierung eine Plattform für den fachlichen Austausch.

 

Als Inspirationsquelle legt der Swiss Smart City Survey die Factsheets derjenigen Städte offen, die dies erlauben.

 

Swiss Smart City Survey

Der Swiss Smart City Survey wurde von der ZHAW School of Engineering entwickelt, um den aktuellen Stand, die wachsenden Aktivitäten, die Entwicklung sowie Bedürfnisse rund um das Thema Smart City in der Schweiz zu erfassen. An der zweiten Erhebung von April bis September 2022 mit allerletzten Teilnahmen im Januar 2023 beteiligten sich insgesamt 87 von 170 angefragten Städten und Gemeinden. Bei der Erarbeitung und Durchführung des Swiss Smart City Survey 2022 wurde die ZHAW von folgenden Partnern unterstützt: BFE / EnergieSchweiz, Schweizerischer Nationalfonds (NFP 77), Schweizerischer Städteverband, SATW, EKZ, Deloitte, der Smart City Hub Switzerland, Elektron und die Smart City Alliance. Um die Veränderungen in der Smart-City-Landschaft der Schweiz zu beobachten, wird der Survey alle zwei Jahren durchgeführt.

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