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Das bewegt die Städte – Grossanlässe

10. Juni 2024 – Grossanlässe wie die Fussball- EM der Frauen und der Eurovision Song Contest haben in der medialen Berichterstattung viel Echo ausgelöst. Für die Städte sind Grossanlässe Chance und Herausforderung zugleich. Während der Durchführung können sie sich dem Publikum als attraktive Tourismusdestination präsentieren. Die Städte bemühen sich, dass Grossanlässe als gutes Beispiel positiv im kollektiven Gedächtnis in Erinnerung bleiben. Das bewegt die Städte.

Für die Städte können Grossanlässe wegen Sicherheitsaspekten in manchen Fällen zu Frust führen und für die Bevölkerung zu einer Belastung  werden. Daher ist es wichtig, dass die Bedürfnisse der Städte und der Bevölkerung berücksichtigt werden. Die Planung und Durchführung benötigten Weitblick, Umsicht und Professionalität. Schaut man auf das Vermächtnis, kann die Nachhaltigkeit besser berücksichtigt werden. Im Idealfall führt eine erfolgreiche Umsetzung zu positiven Effekten für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. So führen Grossanlässe zu hoher Wertschöpfung, wirken identitätsstiftend und sind ein wichtiger Bestandteil für die Wettbewerbsfähigkeit und die Entwicklung der Schweizer Tourismuslandschaft. (hotelrevue, 18.4.2024; Neue Zürcher Zeitung, 26.4.)

 

Fussball-Europameisterschaft der Frauen

Im Rahmen der grössten Sportveranstaltung der Frauen in Europa finden während vier Wochen 31 Spiele in acht Städten und sieben Kantonen statt. Die Organisatoren arbeiten eng mit den Stadien, Städten, Kantonen, Bund und mit Schweiz Tourismus zusammen, damit Infrastruktur, Sicherheit, Verkehr, Logistik und die Bewerbung des Turniers gewährleistet sind. Dabei soll es ein Fussballfest für Gäste aus der Schweiz und dem Ausland mit einer besonderen Atmosphäre werden. Der Anlass soll den Frauenfussball fördern und dazu Impulse für die Sportförderung und den Tourismus in der Schweiz geben. Die vorgesehene Unterstützung von 15 Millionen von Seiten des Bundes fördert den Tourismus in der Kommunikation, die Mobilität mit einer ÖV-Ticketintegration und den Frauenfussball mit Vermächtnisprojekten. Ein Ziel ist es, dass die Anzahl im Frauenfussball tätiger Personen verdoppelt wird. Insgesamt werden die Kosten für die Austragung vom Bund, den Kantonen und Städten getragen. Städte, Kantone und Bund haben dafür namhafte Kredite gesprochen. In den Städten wird erwartet, dass die Gastwirtschaft, Hotels und KMU eine hohe Wertschöpfung erzielen können. (persönlich, 23.2.; 24 herues. 9.3.; bluewin, 28.5.; Aargauer Zeitung, 1.6.; Journal du Jura, 6.6.)

 

Ein Gewinn, auch für die Bevölkerung

Das Zielpublikum der Frauen-EM benötigt kein grosses Sicherheitsdispositiv. Die Städte bereiten sich auf Fussballfans vor, welche vermehrt aus Familien und jungen Frauen zusammengesetzt sind. In Bern wird das Rahmenprogramm mit Kultur und Konzerten, sowie mehr Platz für Kinderwägen danach ausgerichtet. Auch in Basel soll Euphorie entfacht werden und ein Fest für die ganze Familie entstehen, wobei es sich für die Bevölkerung in diesem Jahr lohnen könnte die Sommerferien in der Schweiz zu verbringen. In Zürich soll im Sommer näheres über das Rahmenprogramm bekannt gegeben werden. Jedoch sind eine Fanmeile und eine Roadshow mit Ständen bereits vorgesehen. In Luzern wird eine Steigerung des Tourismus und insbesondere eine längere Aufenthaltsdauer der Gäste angestrebt. Daneben finden auch Spiele in Genf, Sion, St. Gallen und Thun statt. (BZ Basel, 7.3.; Der Bund, 9.3.; Limmattaler Zeitung, 4.4.; Willisauer Bote, 23.4.)

 

Der berühmteste Grossanlass ausserhalb des Sports

Nebst der EM findet nächstes Jahr in der Schweiz auch der ESC statt. Die Bekanntheit des Anlasses ist vergleichbar mit den olympischen Spielen oder den Oscars. Es gibt viele Anforderungen, die interessierte Städte für die Austragung erfüllen müssen. Die Wertschöpfung für Stadt und Region ist jedoch immens, hinzu kommt ein millionenschwerer Werbeeffekt. Der ESC bietet der Schweiz die Gelegenheit sich als weltoffene, moderne, diverse und gastfreundliche Destination zu präsentieren. (Tagesanzeiger, 10.5.; 20 Minuten 14.5.)

 

Obwohl die Stadt Zürich bereits über einen ansehnlichen Terminkalender verfügt, wäre der Anlass nicht nur für das Hallenstadion, sondern für die gesamte Region Zürich ein Prestigeevent. Der Kanton hält den Standort Zürich aufgrund der Erreichbarkeit, des Flughafens, des Hallenstadions und des Messegeländes sowie aufgrund des grosszügigen Hotelangebots für ideal. (pomona, 12.5; Tagesanzeiger 13.5., 14.5.)

 

Basel hat sich bereits als Austragungsort für den ESC beworben. Um ihn in Basel auszutragen, würden Behörden und Ämter eng zusammenarbeiten. Die Stadt könnte eine grosse Anzahl Gäste selber beherbergen und Gäste könnten auch ohne grossen Aufwand in anderen Städten übernachten. Die Stadt plant ein umfassendes Begleitprogramm und hat den genauen Standort für die Durchführung absichtlich noch offengelassen. Daneben hat sich auch Genf bereits beworben und es gibt viele gute Gründe, weshalb der ESC in Biel und Bern stattfinden sollte. (Basler Zeitung, 7.5., 14.5.; Journal du Jura, 17.5.; BZ Basel, 6.6.)

 

Grossveranstaltungen kommen einer gesamten Region zugute

Auch die Stadt und Region St. Gallen und die Ostschweiz wurde als Austragungsort angedacht. Das Beispiel der EM zeigt, dass die Bereitschaft für finanzielle Unterstützung von Grossanlässen vorhanden ist. Der Zusammenschluss der fünf Grossveranstalter in St. Gallen führte zu einem beispielhaften Ansatz, dass Grossveranstaltungen einer gesamten Region zugutekommen sollen. (St.Galler Tagblatt, 14.5.)

 

Ein weiterer Grossanlass, der bald in der Schweiz stattfinden wird, ist die Eishockey WM 2026, welche letztmals 2009 in der Schweiz zu 100 000 zusätzlichen Übernachtungen führte. Austragungsorte sind Zürich und Freiburg. Für Freiburg stellt die Hotelinfrastruktur eine Herausforderung dar, weshalb zu erwarten ist, dass Hotels im ganzen Kanton und sogar darüber hinaus belegt sein werden. Ein Vorteil ist sicherlich die kurze Anfahrtsdauer von Bern oder Lausanne, was hingegen auch bedeutet, dass ein Teil der Wertschöpfung woanders anfällt. Obwohl es ein Ziel der Stadt ist, die Wertschöpfung in Freiburg zu halten, plant sie mit Weitblick. (Freiburger Nachrichten, 1.2.)

 

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