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Die Zukunft gestalten: Warum altersfreundliche Städte jetzt wichtig sind

2. Juli 2025 – Die Menschen leben heute länger als je zuvor – allerdings nicht unbedingt besser. Wie können wir unsere Städte in Hinblick auf den demografischen Wandel zukunftsfähig machen?

Thiago Herick de Sa, Forscher, am WHO-Hauptsitz zuständig für altersfreundliche Umgebungen und Koordinator des Globalen Netzwerks für altersfreundliche Städte und Gemeinden der WHO

 

Die Menschen leben heute länger als je zuvor – allerdings nicht unbedingt gesünder. Während es uns gelungen ist, dem Leben mehr Jahre zu geben, besteht die Herausforderung nun darin, diesen Jahren auch mehr Leben zu geben – durch gesundes Altern. Dieses Ziel erreichen wir, wenn wir die Umgebungen, in der Menschen leben, so gestalten, dass sie integrativ, unterstützend und altersfreundlich sind. So können wir unsere Städte in Hinblick auf den demografischen Wandel zukunftsfähig machen.

 

Im Jahr 2019 gab es weltweit 1 Milliarde Menschen, die 60 Jahre oder älter waren. Bis 2050 wird sich diese Zahl auf 2,1 Milliarden mehr als verdoppeln. Diese demografische Veränderung stellt keineswegs eine Krise dar, sondern ist einer der grossen Erfolge der Menschheit. Die eigentliche Herausforderung liegt nicht in der Alterung selbst, sondern darin, die Umgebungen an die verschiedenen Bedürfnisse und Wünsche der Menschen im Laufe ihres Lebens anzupassen. Dazu gehören barrierefreie Infrastrukturen, digitale Inklusion und allgemeine Teilhabe. 

 

Wenn städtische Lebensräume altersfreundlich sind, kommt dies allen zugute. Altersfreundliche Städte sorgen nicht nur für eine Verbesserung der Infrastruktur, erweitern das Dienstleistungsangebot und ermöglichen es älteren Menschen, aktiv zu bleiben, sie bringen auch soziale und wirtschaftliche Vorteile mit sich und fördern die Integration und die Solidarität zwischen den Generationen. Ältere Menschen bleiben als Mentorinnen, Nachbarn sowie als Arbeitnehmende, Freiwillige und Führungskräfte tätig. Sie zu unterstützen, stärkt das soziale Gefüge und sorgt für widerstandsfähige, vernetzte Gemeinschaften. Letztendlich verbessern altersfreundliche Städte die Gesundheit und Lebensqualität aller Generationen – heute und in Zukunft. 
 

Das Rahmenkonzept für altersfreundliche Städte und Gemeinden der WHO bietet praktische Handlungsempfehlungen für die Städte, die auf ihrem Weg zur AltersfreundlichkeitFortschritte erzielen wollen. Dem Globalen Netzwerk für altersfreundliche Städte und Gemeinden der WHO haben sich bereits Schweizer Städte wie Bern, Genf, Lausanne, Luzern und Vevey angeschlossen. 
 

Wir ermutigen andere Schweizer Städte, sich der wachsenden Gruppe anzuschliessen, ihre Erfahrungen einzubringen und alle unsere Städte auf dem Weg zu einer altersfreundlichen Welt zu unterstützen.

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