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Das bewegt die Städte - Biodiversität

17. Juni 2022 – Bulle gewinnt das Bronze-Label von Grünstadt Schweiz, Murten und Rapperswil-Jona erreichen mit kleinem Aufwand viel für die Artenvielfalt. Diese Städte sind aber noch nicht am Ziel, sondern wollen den eingeschlagenen Weg weiterverfolgen. So können sie auch Problemen der Klimakrise begegnen. Das bewegt die Städte.

Zusätzlich zum Label Energiestadt Gold darf sich Bulle nun auch mit dem Bronze-Label von Grünstadt Schweiz schmücken. Das Label belohnt das Engagement der Stadt für Artenvielfalt und Klimaschutz. Sie erfüllt nämlich hohe Anforderungen an die Gestaltung und Pflege von Grünflächen. Die zweitgrösste Stadt des Kantons Freiburg wird so noch lebenswerter und baut Resilienz gegen die Effekte des Klimawandels auf. Besonders verdient machte sich Bulle um die Verbannung von Herbiziden: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt bekämpfen Unkraut nur mechanisch. So kann die Verbreitung von Giftstoffen in Flora und Fauna sowie im Grundwasser vermieden werden. Zudem züchtet die Stadtgärtnerei ihre Pflanzen für die städtischen Grünanlagen seit zwei Jahren ausschliesslich nach Bio-Richtlinien. Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden entsprechend aus- und weitergebildet. Nach diesen ersten Erfolgen plant die Stadt schon die nächsten Schritte: Das Parlament hat einen Kredit für eine Biodiversitätsstrategie gesprochen («lagruyere.ch» und «La Liberté» 2.6.2022).

 

Kompensationsmassnahme als Anstoss für Murten

Weil Murten im Bereich des Strandbads Schilf und andere Wasserpflanzen ausbaggerte, machte sich die Gemeinde auf die Suche nach möglichen Kompensationsmassnahmen. In Zusammenarbeit mit externen Partnern soll nun eine Wiese ökologisch aufgewertet werden, um Amphibien Lebensraum zu bieten. Dies nahm die Gemeinde zum Anlass, weitere Möglichkeiten zur ökologischen Aufwertung von Grünflächen auszuarbeiten. So geht Murten nun mit gutem Beispiel voran und wertet 22'000 Quadratmeter gemeindeeigener Flächen ökologisch auf. Dabei handelt es sich um Kreisel, Böschungen und Grünflächen an Strassen. Vorgesehen sind jeweils neue Teiche, Totholzstrukturen und Steinhaufen, die Kleintieren Unterschlupf und Nahrung bieten. Diese Massnahmen werden nun durch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Werkhofs schrittweise vorbereitet und umgesetzt. Bei der Umsetzung plant die Gemeinde, auch Schulklassen miteinzubeziehen, um das Bewusstsein für die einheimische Flora und Fauna bei Kindern und Jugendlichen zu stärken. Zusätzliche Kosten entstehen keine, da die Aufwertungen im Rahmen des budgetierten Unterhalts der Grünflächen erfolgt. Mit diesen ersten Massnahmen ist der Einsatz der Gemeinde für mehr Artenvielfalt aber noch nicht zu Ende, Murten möchte Erfahrungen sammeln und Bewährtes weiterführen («Freiburger Nachrichten», 18.5.2022).

 

Rapperswil-Jona strebt Energiestadt Gold an

Anders als Murten stehen in Rapperswil-Jona zusätzliche Mittel zur Verfügung, um die Stadt umweltfreundlicher und biodiverser zu gestalten: Die Bürgerversammlung sprach zusätzlich 1,5 Millionen Franken zum ohnehin geplanten Budget im Bereich Klimaschutz und Biodiversität. Ein grosser Teil dieser Mittel soll dazu verwendet werden, den Gold-Standard des Energiestadt-Labels zu erreichen und Photovoltaikanlagen auf städtischen Immobilien zu unterstützen. Ausserdem werden an Strassen und auf Plätzen Bäume gepflanzt. Für die ökologische Aufwertung stadteigener Wiesen und einiger Abschnitte des Seeufers stellte die Bürgerversammlung ebenfalls zusätzliche Mittel zur Verfügung. Diese Projekte sollen schon dieses Jahr abgeschlossen sein. Damit konnte Rapperswil-Jona innerhalb eines Jahres mit geringen finanziellen Mitteln viel für die Artenvielfalt und den Umweltschutz leisten. Wie Bulle und Murten führt auch Rapperswil-Jona seinen Einsatz weiter: Seit Juni beschäftigt die Stadt eine Fachperson für Klimaschutz und Energie, die eine umfassende Strategie mit konkreten Massnahmen erarbeitet («Linth-Zeitung», 19.5.2022).

 

Das bewegt die Städte: In dieser Rubrik schauen wir zurück, über welche Themen, die für die Städte relevant sind oder sie betreffen, in den vergangenen Tagen und Wochen berichtet wurde.

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