12. September 2018 - Automatisierte Fahrzeuge haben das Potenzial, die Mobilität in Zukunft grundlegend zu ändern. Vorteile wie Sicherheitsgewinne oder einfachere Zugänge zur Mobilität stellen sich jedoch nicht von selbst ein. Bund, Kantone, Städte und Gemeinden müssen die Rahmenbedingungen frühzeitig und wirkungsvoll anpassen. Die Studie «Einsatz automatisierter Fahrzeuge im Alltag – Denkbare Anwendungen und Effekte in der Schweiz» liefert vertieftes interdisziplinäres Orientierungswissen und zeigt Handlungsoptionen auf. In einem ersten Schritt sind die Koordination aller beteiligten Akteure und der nationale Erfahrungsaustausch zu stärken.
Städte und Kantone sind gewillt, sich aktiv in die Diskussion um die nächsten Schritte zu einer Automatisierung des Verkehrs einzubringen. Mit der Automatisierung sind gewichtige gesellschaftliche Fragen zur persönlichen Freiheit bzw. zur Selbstbestimmung im Verkehr verbunden, die auch einen breiten öffentlichen Diskurs erfordern. Das haben sieben vertiefende Studien – unter anderem zu den Herausforderungen in den Städten und Agglomerationen, zu den Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit, zur Verkehrstechnik, zu den Daten- und Infrastrukturen oder neuen Angebotsformen im kollektiven Verkehr zutage gefördert. Diese hatten der Schweizerische Städteverband und weitere öffentliche und private Partner im Rahmen der Studie «Einsatz automatisierter Fahrzeuge im Alltag – Denkbare Anwendungen und Effekte in der Schweiz» vom Beratungsunternehmen EBP erarbeiten lassen. Daraus resultierende Erkenntnisse und Handlungsoptionen wurden am Mittwoch an einer Medienkonferenz in Bern vorgestellt.
Mischverkehr, Mehrverkehr und Datenschutz als Herausforderungen
Unter anderem basierend darauf sind Wege zu finden, die das Zusammenspiel zwischen verschiedenen Verkehrsteilnehmenden und –mitteln weiterhin ermöglichen und die Effizienz steigern. Gerade in dicht besiedelten Räumen soll dem traditionellen öffentlichen Verkehr sowie dem Fuss- und Veloverkehr aufgrund seiner Flächeneffizienz weiterhin eine zentrale Bedeutung zukommen. Dieser Mischverkehr bedeutet ein grosse Hürde für die Automatisierung, insbesondere in den Städten. Es wird nicht mehr nur zwischen Fussgängern, Radfahrerinnen, Trams, Bussen und Autos zu unterscheiden sein, sondern zunehmend auch zwischen Fahrzeugen verschiedener Automatisierungsgrade. Die lange Übergangsphase von Fahrzeugen unterschiedlicher Automatisierungsstufen ist daher proaktiv zu planen. Ohne angemessene Regulierungen drohen Konflikte zwischen Mensch und Maschine sowie mehr Stau.
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Studienpartner
BaslerFonds, Schweizerischer Städteverband SSV, Stadt Zürich (Tiefbauamt, Dienstabteilung Verkehr, Verkehrsbetriebe Zürich), Stadt Bern (Direktion Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün, Verkehrsplanung), Bernmobil, Schweizerische Südostbahn AG (SOB), Kanton St. Gallen (Tiefbauamt, Amt für öffentlichen Verkehr), Kanton Zürich (Amt für Verkehr, Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft), Kanton Basel-Stadt (Bau- und Verkehrsdepartement, Mobilität), Basler Verkehrsbetriebe BVB, Kanton Obwalden (Raum und Verkehr), Stadt Winterthur (Amt für Städtebau), AXA (Unfallforschung & Prävention), Postauto, Stadt Zug, Stadt Nyon, Stadt Pully, Gemeinde Regensdorf, Stadt St. Gallen (Amt für Umwelt und Energie), Autobus AG Liestal AAGL, Viasuisse AG, Coop, Galliker Transport