Tagungsthema «Stadt der Beteiligung»
26. und 27. August 2021
Seien es Planungsverfahren, Quartierentwicklung, das Zusammenleben oder Grundsatzfragen der Demokratie - das Thema der Beteiligung hat stark an Bedeutung gewonnen. Es ist immer selbstverständlicher, die Bedürfnisse der unterschiedlichsten Anspruchsgruppen mit digitalen oder schriftlichen Werkzeugen oder im direkten Austausch abzuholen.
Was bringen solche Verfahren? Die Möglichkeit sich aktiv zu engagieren, ob in einem umfassenden Entwicklungsvorhaben oder einem konkreten Einzelprojekt vor der Haustür, weckt Erwartungen. Diese übersteigen allerdings nicht selten die realistischen Umsetzungsmöglichkeiten. Oft entsteht zudem der Eindruck, dass bestimmte Bevölkerungskreise sich stets einbringen, andere Gruppen aber gar nicht erreicht werden. Und ein Einbezug der betroffenen Bevölkerung ist noch lange keine Garantie, dass ein Projekt nicht auf vehementen Widerstand stösst. Die Schweiz mit ihrer direkten Demokratie ist an sich geübt in partizipativen Prozessen, sieht sich aber dennoch mit Fragen der Verständlichkeit von Geschäften und der Legitimität von Entscheidungen konfrontiert.
Beteiligung kann identitätsstiftend wirken, die Lebensqualität erhöhen und den Kitt in der Gesellschaft fördern. Gelingt es, mit dem Werkzeugkasten der Beteiligung die Ansprüche zu erfüllen, die daran gestellt werden? Wie kann Beteiligung gelingen, ohne blosse Feigenblattfunktion? Wann ist welche Art der Beteiligung sinnvoll – und überhaupt möglich? Der Städtetag beleuchtete unterschiedliche Facetten rund um das Thema, stellte einen Fächer von konkreten Beispielen vor und ordnete diese ein.
Programm
Rede des Präsidenten
Kurt Fluri, Präsident des SSV, Stadtpräsident von Solothurn und Nationalrat
Ansprache Schweizerischer Städtetag 2021
Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Vorsteherin Eidgenössisches Department für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
Abschiedsworte der Direktorin
Renate Amstutz, Direktorin des SSV
Von der Information zur Mitgestaltung: Grenzen und Chancen der partizipativen Stadtentwicklung – ein Ausblick.
Igor Andersen, Mitglied Geschäftsleitung Urbaplan, Co-Standortleiter Lausanne
Stadtentwicklung und Zusammenleben: 6x Beteiligung konkret
- Wien: endlich Seestadt? / Dr. Thomas Weninger, Generalsekretär Österreichischer Städtebund
- Das partizipative Budget von Lausanne / David Payot, Stadtrat Direktion für Kinder, Jugend und Quartiere und Estelle Papaux, Generalsekretärin, Direktion für Kinder, Jugend und Quartiere
- Bülacher Stadtwerkstätten – digital und analog im Dialog / Roman Dellsperger, moderat GmbH, Zürich
- Die Quartierverträge von Vernier / Alexandre Mégroz, Delegierter Quartierverträge von Vernier
- Winterthur: Digitale Community-Plattform «Quartierleben Neuhegi» / Vicente Carabias, Leiter Fachstelle Smart City
- ORGANISIERT EUCH! Zusammen die Stadt verändern / Anna Brückmann, Projektleiterin Urban Equipe
Experiment Demokratie: Das Beteiligungspotenzial ausschöpfen
Charly Pache und Mark Balsiger, Vorstandsmitglieder «Demokratie im Dialog»
Soziale Innovationslaboratorien: Die Stadt im Zentrum der Demokratie von morgen
Nora Wilhelm, Mitgründerin und Catalyst (CEO), collaboratio helvetica