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Das bewegt die Städte - Entwicklung der Innenstädte

25. Mai 2023 – Die Schweizer Innenstädte sind im Wandel. Neue Begegnungszonen entstehen und der öffentliche Raum wird aufgewertet. Kloten und Morges entschleunigen den Verkehr und begrünen die Strassen, um den Aufenthalt angenehmer zu machen. Die Innenstädte stehen aber auch vor neuen Herausforderungen, insbesondere kultureller Art. In Basel geht mit der Schliessung des Pathé Küchlins erneut ein Stück Kino-Kultur der Innenstadt verloren. In Biel müssen bei Events die Interessen von Veranstalter und Anwohnenden der Altstadt berücksichtigt werden.

Bereits nach den Sommerferien soll in Kloten mit dem Umbau der Bahnhofstrasse begonnen werden. Gepflasterte Strassen, gepflanzte Bäume und entschleunigter Verkehr verhelfen dem Klotener Zentrum zu neuem Charme. Die Bevölkerung unterstützt die allmähliche Aufwertung der Innenstadt und hat im September auch einer Vergrösserung des Stadtplatzes zugestimmt (Zürcher Unterländer, 10. Mai 2023).

 

In Morges wird der Verkehr zukünftig nur noch mit 30 km/h durch das Zentrum fahren. Dies ist jedoch nur einer der Schritte, wie die Innenstadt attraktiver werden soll. Zusätzliche Veloabstellplätze werden geschaffen und mit einer Kombination aus Begrünung, Terrassen und Sitzgelegenheiten soll zum Verweilen eingeladen werden. «Das Projekt soll einen echten Mehrwert in Bezug zur Lebensqualität für die Bevölkerung haben», tönt es aus der zuständigen Kommission (La Liberté, 22. April 2023).

 

In Bulle wird die Bevölkerung miteinbezogen

Die Stadt Bulle hatte am 27. April zum Austausch mit der Bevölkerung eingeladen. Rund hundert Personen kamen, um über die Zukunft der Innenstadt zu diskutieren und Ideen zu sammeln. Anwesend war auch Gemeindepräsident Jacques Morand. «Es geht darum, die besten Ideen zu finden, welche die meisten Personen zufriedenstellen.», sagte er am Anlass. Neben der Aufwertung des öffentlichen Raumes ist auch das Ziel, eine gute Lösung für die Parkplatzsituation in der Innenstadt zu finden (La Liberté, 29. April 2023).

 

Kinos in der Basler Innenstadt haben es schwer

Nicht nur die öffentlichen Räume sind in den Innenstädten zurzeit ein Thema, sondern auch das kulturelle Angebot. In Basel schliesst Ende Juni das «Küchlin» nach 111-jährigem Bestehen. Es ist die Fortführung einer Reihe von Kinoschliessungen in der Innenstadt. Die Konkurrenz am Rande der Stadt hat mehr Erfolg. «Die Steinen ist ein Paradebeispiel für den aktuellen Strukturwandel» meint der Stadtentwickler der Stadt Basel Lukas Ott. Die Stadt ist sich der Problematik bewusst, - die Innenstadt und speziell die «Steinen» brauchen neue Impulse. Laut Ott werde ein Hochhausneubau beim Eingang der Steinenvorstadt die Strasse neu definieren. Noch unklar ist hingegen, wie es mit den bald leerstehenden Kinosälen und dem historischen Theater im «Küchlin» weitergehen soll. Hier liegt der Ball aber bei der Immobilienfirma (Basler Zeitung, 15. Mai 2023).

 

Einige Bieler Anwohnende wollen mehr Ruhe – die Regierung eine belebte Altstadt

Die Bieler Altstadt lebt – zu sehr, fanden einige Anwohnende und unterschrieben eine Petition, um auf die Lärmbelästigung aufmerksam zu machen. Die Bieler Altstadt solle nicht zur Partymeile werden, schliesslich sei sie auch ein Wohnquartier. Der Gemeinderat habe Verständnis für dieses Anliegen, müsse aber viele verschiedene Interessen berücksichtigen, schreibt er in seiner Antwort. So sei die Altstadt ein beliebter Ort für Veranstaltungen. Tatsächlich sei es schon passiert, dass die Lärmgrenzen überschritten worden seien. Gemeinderat Beat Feurer will sich für Lösungen einsetzen, die für alle akzeptabel sind. Für ihn ist jedoch klar: «Die Altstadt soll leben» (Bieler Tagblatt, 25. März 2023).

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